...und über uns lächelt auch der mond
aber erst einmal: namaste (= ich grüße das göttliche licht in deinem herzen)!
die überschrift ist kein witz: der mond "öffnet" sich in indien weder nach rechts, noch nach links - so, wie wir es kennen -, sondern nach oben oder unten. ich sage ja: "er grinste uns regelrecht an."
tja, wo soll ich anfangen, wo soll ich aufhören?!
indien ist riesig, irre, wahnsinnig, lustig, bunt, wild, laut, traurig, traditionell, fortschrittlich, religiös, wunderschön, "hinterweltlerisch", ... :

der shiva-tempel am ersten abend in bangalore in der "night of shiva" war dann der erste kulturschock! wer ist shiva, was sind avatare, wie viele gibt es von "denen"? ach so, und wer jetzt noch ganesha? hmmm... wie bemalt man sich wann, und warum?
der kleine schmale weg, der einen an einer etwa 4m großen ganesha-statue - dem gott, der einem elefanten ähneld - vorbeiführt, durch einen elendig langen, sich schlängelnden gang(es?), der dann auch mal überdacht sein kann und in dem die stickig schwüle und "fußkäsige" luft steht, da jeder seine schuhe vorm tempel ausziehen muss. gemurmel, schräge (weil fremde) geräusche, viele, viele menschen, die teilweise bedächtig und ehrfurchtsvoll, fröhlich kommunizierend oder wie gröhlend singende fußballfans weiter zum nächsten highlight drängen bzw. durch ein paar "angestellte" weiter vorwärts "getrieben" werden: shiva. eine riesige, aus hartgummi überzogene (?) gottheit, die sich etwa 12m in den himmel erstreckt.

shiva kann man immer an der schlange und dem aus dem Kopf entspringenden fluss, dem ganges natürlich, erkennen.
in bangalore habe ich auch das erste und, wenn ich mich recht entsinne, das einzige mal mit den fingern reis von einem bananenblatt gegessen, wofür ich mich im nachhinein noch als "voll natur" bezeichnen lassen durfte. :oP
dieses land ist einfach voll von neuem und anderem - was man wahrhaftig mit allen sinnen wahrnimmt:
...und geprägt durch große armut, einem faktor, dem man sich, selbst wenn man es gewollt hätte, nicht entziehen könnte - er ist einfach überall präsent, der kampf ums überleben: kleine kinder, die einen mit großen, braunen augen anschauen und wortwörtlich anbetteln, dich anfassen, sich an dein bein klammern, dir hinterher laufen und mit wenigen worten oder gesten deutlich machen, was armut bedeutet.

selbst wenn man ihnen etwas geben kann - ob nun geld, kekse oder sonstiges -, scharen sich immer mehr menschen, auch frauen mit kleinkindern auf dem arm um dich und es reicht nie. es reicht einfach nie! 10m weiter, um die nächste ecke, in der nächsten straße, im nächsten dorf, in der nächsten stadt, im ganzen land gibt es millionen von kindern und menschen, die unterhalb des existenzminimums leben und sich sogar "verkrüppeln" lassen, um dadurch an geld zu kommen...
aber die glücklichen gesichter, in die man schaut, wenn man ihnen etwas gibt, werden vermutlich immer im gedächtnis gespeichert bleiben. immerhin das.
kommen wir erneut zu den schönen und faszinierenden seiten, auch wenn es nun womöglich paradox klingen mag. indien ist einfach - zumindest für mich - paradox.
wer z.b. weiße, weiche strände an der westküste indiens sucht, der sollte nach goa fahren.

der kleinste staat des landes bietet einem reisenden eine vielzahl an attraktionen: krokodile in den inneren gewässern, delphine im indischen ozean anschauen oder tauchen gehen, wenn man sich nicht gerade einen sari, die traditionelle kleidung für frauen, stoffe, tücher, decken, t-shirts, lampen, schmuck, etc. anschnacken lässt.
an dieser stelle sei gesagt: nicht nur frauen besitzen das shopping-gen - ne, michi?! ;o)

unter einem unglaublich schönen himmelsfirmament an einem traumhaften, nicht ganz so touristischen ort lässt es sich auch mal einen tag länger verweilen.
die kühe schauen durch die tür hinein, das kätzchen kommt in die hütte, man nimmt seine leckeren, mehr oder weniger scharfen mahlzeiten direkt am meer, strand oder auf einer steinklippe zu sich, verwandelt sich durch den feinen sand in ein paniertes schnitzel oder lässt sich stundenlang auf einer goa-party unter freiem himmel bis in die frühen morgenstunden volldröhnen.


zwar ist der sand an diesem strand - dem strand ohne schildkröten, obwohl er "turtle bay" heißt - nicht so wunderbar weich gewesen, aber darf man sich an einem ort überhaupt beschweren?


auf dem nächsten bild sieht man, wie wir gerade in hampi mit hilfe einer lupe und den sonnenstrahlen das schießpulver (ausgeliehen von hermann toothrot) und somit den ganzen damm zum explodieren gebracht haben, so dass der fluss seinen weg zum nächsten bananenbaum finden konnte (monkey island-fans werden wissen, was ich meine ;O) ).
das vollendete werk - zum heulen schön! - aus der hängematte betrachtet:


hampi, ein wunderbar ruhiger ort, der zum weltkulturerbe gezählt wird und vor ungefähr 800 jahren die hauptstadt des hinduistischen königreichs vijayanagar war: über dir hängen kokosnüsse, mangos, papayas oder bananen, während die affen die tempel erklimmen, die kühe seelenruhig über straßen schlendern, schlangen oder skorpione von buntgekleideten und geschminkten fakiren (gurus? sadhus? ...?) beschworen werden - wenn sie nicht gerade zehn steine schlucken und sie dann nach ein paar minuten wieder ausspucken, paradiesvögel dich auf völlig andere art vollzwitschern, die "vogel"spinne deine hütte erobert und du an einem besonderen lassi nippst...


wenn man in diesem tempel die dünnen steinsäulen mit der hand anschlug, ertönten verschiedene töne. wie höhlte man damals steinsäulen aus!?!

als "weißer" kannst du dir in indien der aufmerksamkeit sicher sein: ob versteckt oder offen, man wird angestarrt - je ländlicher die regionen, desto mehr blicke. mich persönlich hat es mit der zeit unheimlich gestört und genervt, vor allem, weil man durch seine hautfarbe in vielen, nicht allen dingen privilegien genießen kann. so eine ungerechtigkeit kotzt mich an!

den inder an sich zu beschreiben ist so unmöglich, wie den deutschen oder den amerikaner zu typisieren. sie sind verschieden, es gibt solche und solche, aber meistens sind wir auf offene, freundliche, oftmals sehr verschüchterte menschen getroffen, die nicht immer lesen oder schreiben konnten. es kann passieren, dass die einzige kommunikation daraus besteht, nach seinem namen gefragt zu werden, um anhand des namens die kaste, den rang in der gesellschaft feststellen zu können. ein paar kilometer, mitten im dschungel, könnte man auf menschen treffen, die weder die amtssprache englisch oder hindi, sondern ihre ganz eigene sprache sprechen... - nicht umsonst zählt man indien zu den entwicklungsländern.
den männern habe ich meistens nicht in die augen geschaut, um keinen herausfordernden eindruck zu hinterlassen, ich sei "gewillt", aber den frauen und manchen männern musste ich einfach zulächeln. und die hinduistische redensart wurde wahr: "das lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück."

hier lenke ich gerade ein paar mädchen vom unterricht (etwa 50 kinder in einem ca. 30qm2-raum auf dem boden sitzend) ab: "ma´m, ma´m, ma´m, do you have a pencil? or chocolate?"

allgemein lässt sich behaupten, dass das land, sowohl mensch als auch tier, ein neugieriges ist, in dem unheimlich viel kommuniziert wird - mit deutschland gar nicht zu vergleichen.
ein bestimmtes symbol erinnerte einen jedoch des öfteren an deutschland, wenn auch mit einem mulmigen gefühl:

hygiene ist ein thema für sich. wer keine probleme damit hat, sich auf einem plumpsklo mit vielen, etwa mittelfingergroßen kakerlaken zu erleichtern, dürfte keinerlei probleme mit seinem gang auf die toilette bekommen. auch die nach dem essen gereichten, in pfefferminz gehüllten fenchelkörner werden manchmal als geldschale genutzt oder einfach von gast zu gast gereicht. es kann auch vorkommen, dass das bestellte essen auf dem fußboden der küche zubereitet wird...


um längere strecken von a nach b hinter sich zu bringen, ich erwähnte bereits, dass indien riesengroß ist?!, nutzt man schnelle oder langsame züge, tag- oder nachtbusse. die nachtbusse sind die angenehmere variante als die tagbusse (warum, wird noch erklärt), wenn man mich fragt: man sitzt in den meist bequemen reisesesseln, während über einem die nachtliegen sind, in denen manche inder scheinbar pennen können, obwohl die ein oder andere tasche nicht einmal 5min. der fahrt dort oben verweilte...


der verkehr ist nichts für schwache, zumindest meine nerven - eine fortbewegung mit köpfschüttelndem, teilweise hysterisch verzweifeltem gelächter inbegriffen.

die fahrweise der griechen hat mich bereits um einige jahre altern lassen und an die der inder erinnert, aber nach einigen taxi- und tuctuc-, teilweise dreizehnstündigen tagbus-fahrten, mit lauten, schrillen, gräßlichen bollywood-filmen unterlegt und durch berge heizend / kurvend -, müsste ich mittlerweile meine 1000 jahre auf dem buckel haben: dauerhupender weise wird auf den serpentinstrecken, den schlimmsten kurven mit tiefen abhängen oder auf geraden straßen, trotz entgegenkommenden lkws, bussen, autos, tuctucs, kühen, hunden, menschen und ganzen schulklassen überholt, so dass mir so manch ein "neeeeiiiiin!" oder meinem lieben sitznachbarn ein "achtung!!!" rausrutschte. manchmal auch direkt ins ohr des fahrers. :o)
- "no worries, ma´m / sir!"
- hmmm, richtig...im hinduismus glaubt man wiedergeburt, ne...?!




(man beachte die schräglage der gardinen!)
das kann einem die nerven regelrecht freilegen, wenn man über so lange zeit nie wirklich zur ruhe kommt. *huuuuuuuuuup*
ich habe die erfahrung gemacht, dass einem bei den straßenverhältnissen und dem fahrstil dann auch irgendwann schnuppe ist, welche gottheit man anbetet, um die fahrt heile zu überstehen: shiva, ganesha, krischna, allah oder gott, irgendwer muss bei all den göttern ja schließlich als "verkehrsgott" dafür zuständig sein.

auch als fußgänger hat man es nicht immer leicht. wenn man die straße einer metropole wie z.b. bangalore überqueren will, benötigt man ein gutes gefühl für den richtigen zeitpunkt, sonst ist man weg vom fenster. hupend wird man überholt und wenn der fahrer sich entscheiden müsste, eine heilige kuh oder dich umzunageln, würde er sich mit hoher wahrscheinlichkeit dazu entschließen, dich umzukacheln.

tja. was lässt sich abschließend sagen?

...find ich - mit abstrichen - geil!
dank an meinen liebsten, sri (= hochverehrter) ben, sri michi und die anderen netten leute für diese reise, die ich vermutlich niemals vergessen werde! ich habe ja jetzt schon, nach knapp 1 1/2 wochen bereits wieder schlimmes fernweh...
mit sanftem kopfwackeln frage ich mich, was ich alles noch nicht erwähnte? es wird eine menge sein:
ich bin überwältigt und total geflasht,
*annik*
ps: da wäre ich auch noch gerne dabei gewesen!
die überschrift ist kein witz: der mond "öffnet" sich in indien weder nach rechts, noch nach links - so, wie wir es kennen -, sondern nach oben oder unten. ich sage ja: "er grinste uns regelrecht an."

indien ist riesig, irre, wahnsinnig, lustig, bunt, wild, laut, traurig, traditionell, fortschrittlich, religiös, wunderschön, "hinterweltlerisch", ... :

der shiva-tempel am ersten abend in bangalore in der "night of shiva" war dann der erste kulturschock! wer ist shiva, was sind avatare, wie viele gibt es von "denen"? ach so, und wer jetzt noch ganesha? hmmm... wie bemalt man sich wann, und warum?
der kleine schmale weg, der einen an einer etwa 4m großen ganesha-statue - dem gott, der einem elefanten ähneld - vorbeiführt, durch einen elendig langen, sich schlängelnden gang(es?), der dann auch mal überdacht sein kann und in dem die stickig schwüle und "fußkäsige" luft steht, da jeder seine schuhe vorm tempel ausziehen muss. gemurmel, schräge (weil fremde) geräusche, viele, viele menschen, die teilweise bedächtig und ehrfurchtsvoll, fröhlich kommunizierend oder wie gröhlend singende fußballfans weiter zum nächsten highlight drängen bzw. durch ein paar "angestellte" weiter vorwärts "getrieben" werden: shiva. eine riesige, aus hartgummi überzogene (?) gottheit, die sich etwa 12m in den himmel erstreckt.

shiva kann man immer an der schlange und dem aus dem Kopf entspringenden fluss, dem ganges natürlich, erkennen.
in bangalore habe ich auch das erste und, wenn ich mich recht entsinne, das einzige mal mit den fingern reis von einem bananenblatt gegessen, wofür ich mich im nachhinein noch als "voll natur" bezeichnen lassen durfte. :oP
dieses land ist einfach voll von neuem und anderem - was man wahrhaftig mit allen sinnen wahrnimmt:
...und geprägt durch große armut, einem faktor, dem man sich, selbst wenn man es gewollt hätte, nicht entziehen könnte - er ist einfach überall präsent, der kampf ums überleben: kleine kinder, die einen mit großen, braunen augen anschauen und wortwörtlich anbetteln, dich anfassen, sich an dein bein klammern, dir hinterher laufen und mit wenigen worten oder gesten deutlich machen, was armut bedeutet.

selbst wenn man ihnen etwas geben kann - ob nun geld, kekse oder sonstiges -, scharen sich immer mehr menschen, auch frauen mit kleinkindern auf dem arm um dich und es reicht nie. es reicht einfach nie! 10m weiter, um die nächste ecke, in der nächsten straße, im nächsten dorf, in der nächsten stadt, im ganzen land gibt es millionen von kindern und menschen, die unterhalb des existenzminimums leben und sich sogar "verkrüppeln" lassen, um dadurch an geld zu kommen...
aber die glücklichen gesichter, in die man schaut, wenn man ihnen etwas gibt, werden vermutlich immer im gedächtnis gespeichert bleiben. immerhin das.
kommen wir erneut zu den schönen und faszinierenden seiten, auch wenn es nun womöglich paradox klingen mag. indien ist einfach - zumindest für mich - paradox.
wer z.b. weiße, weiche strände an der westküste indiens sucht, der sollte nach goa fahren.

der kleinste staat des landes bietet einem reisenden eine vielzahl an attraktionen: krokodile in den inneren gewässern, delphine im indischen ozean anschauen oder tauchen gehen, wenn man sich nicht gerade einen sari, die traditionelle kleidung für frauen, stoffe, tücher, decken, t-shirts, lampen, schmuck, etc. anschnacken lässt.
an dieser stelle sei gesagt: nicht nur frauen besitzen das shopping-gen - ne, michi?! ;o)

unter einem unglaublich schönen himmelsfirmament an einem traumhaften, nicht ganz so touristischen ort lässt es sich auch mal einen tag länger verweilen.

die kühe schauen durch die tür hinein, das kätzchen kommt in die hütte, man nimmt seine leckeren, mehr oder weniger scharfen mahlzeiten direkt am meer, strand oder auf einer steinklippe zu sich, verwandelt sich durch den feinen sand in ein paniertes schnitzel oder lässt sich stundenlang auf einer goa-party unter freiem himmel bis in die frühen morgenstunden volldröhnen.


zwar ist der sand an diesem strand - dem strand ohne schildkröten, obwohl er "turtle bay" heißt - nicht so wunderbar weich gewesen, aber darf man sich an einem ort überhaupt beschweren?


auf dem nächsten bild sieht man, wie wir gerade in hampi mit hilfe einer lupe und den sonnenstrahlen das schießpulver (ausgeliehen von hermann toothrot) und somit den ganzen damm zum explodieren gebracht haben, so dass der fluss seinen weg zum nächsten bananenbaum finden konnte (monkey island-fans werden wissen, was ich meine ;O) ).
das vollendete werk - zum heulen schön! - aus der hängematte betrachtet:


hampi, ein wunderbar ruhiger ort, der zum weltkulturerbe gezählt wird und vor ungefähr 800 jahren die hauptstadt des hinduistischen königreichs vijayanagar war: über dir hängen kokosnüsse, mangos, papayas oder bananen, während die affen die tempel erklimmen, die kühe seelenruhig über straßen schlendern, schlangen oder skorpione von buntgekleideten und geschminkten fakiren (gurus? sadhus? ...?) beschworen werden - wenn sie nicht gerade zehn steine schlucken und sie dann nach ein paar minuten wieder ausspucken, paradiesvögel dich auf völlig andere art vollzwitschern, die "vogel"spinne deine hütte erobert und du an einem besonderen lassi nippst...


wenn man in diesem tempel die dünnen steinsäulen mit der hand anschlug, ertönten verschiedene töne. wie höhlte man damals steinsäulen aus!?!

als "weißer" kannst du dir in indien der aufmerksamkeit sicher sein: ob versteckt oder offen, man wird angestarrt - je ländlicher die regionen, desto mehr blicke. mich persönlich hat es mit der zeit unheimlich gestört und genervt, vor allem, weil man durch seine hautfarbe in vielen, nicht allen dingen privilegien genießen kann. so eine ungerechtigkeit kotzt mich an!

den inder an sich zu beschreiben ist so unmöglich, wie den deutschen oder den amerikaner zu typisieren. sie sind verschieden, es gibt solche und solche, aber meistens sind wir auf offene, freundliche, oftmals sehr verschüchterte menschen getroffen, die nicht immer lesen oder schreiben konnten. es kann passieren, dass die einzige kommunikation daraus besteht, nach seinem namen gefragt zu werden, um anhand des namens die kaste, den rang in der gesellschaft feststellen zu können. ein paar kilometer, mitten im dschungel, könnte man auf menschen treffen, die weder die amtssprache englisch oder hindi, sondern ihre ganz eigene sprache sprechen... - nicht umsonst zählt man indien zu den entwicklungsländern.
den männern habe ich meistens nicht in die augen geschaut, um keinen herausfordernden eindruck zu hinterlassen, ich sei "gewillt", aber den frauen und manchen männern musste ich einfach zulächeln. und die hinduistische redensart wurde wahr: "das lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück."

hier lenke ich gerade ein paar mädchen vom unterricht (etwa 50 kinder in einem ca. 30qm2-raum auf dem boden sitzend) ab: "ma´m, ma´m, ma´m, do you have a pencil? or chocolate?"

allgemein lässt sich behaupten, dass das land, sowohl mensch als auch tier, ein neugieriges ist, in dem unheimlich viel kommuniziert wird - mit deutschland gar nicht zu vergleichen.
ein bestimmtes symbol erinnerte einen jedoch des öfteren an deutschland, wenn auch mit einem mulmigen gefühl:

hygiene ist ein thema für sich. wer keine probleme damit hat, sich auf einem plumpsklo mit vielen, etwa mittelfingergroßen kakerlaken zu erleichtern, dürfte keinerlei probleme mit seinem gang auf die toilette bekommen. auch die nach dem essen gereichten, in pfefferminz gehüllten fenchelkörner werden manchmal als geldschale genutzt oder einfach von gast zu gast gereicht. es kann auch vorkommen, dass das bestellte essen auf dem fußboden der küche zubereitet wird...


um längere strecken von a nach b hinter sich zu bringen, ich erwähnte bereits, dass indien riesengroß ist?!, nutzt man schnelle oder langsame züge, tag- oder nachtbusse. die nachtbusse sind die angenehmere variante als die tagbusse (warum, wird noch erklärt), wenn man mich fragt: man sitzt in den meist bequemen reisesesseln, während über einem die nachtliegen sind, in denen manche inder scheinbar pennen können, obwohl die ein oder andere tasche nicht einmal 5min. der fahrt dort oben verweilte...


der verkehr ist nichts für schwache, zumindest meine nerven - eine fortbewegung mit köpfschüttelndem, teilweise hysterisch verzweifeltem gelächter inbegriffen.


die fahrweise der griechen hat mich bereits um einige jahre altern lassen und an die der inder erinnert, aber nach einigen taxi- und tuctuc-, teilweise dreizehnstündigen tagbus-fahrten, mit lauten, schrillen, gräßlichen bollywood-filmen unterlegt und durch berge heizend / kurvend -, müsste ich mittlerweile meine 1000 jahre auf dem buckel haben: dauerhupender weise wird auf den serpentinstrecken, den schlimmsten kurven mit tiefen abhängen oder auf geraden straßen, trotz entgegenkommenden lkws, bussen, autos, tuctucs, kühen, hunden, menschen und ganzen schulklassen überholt, so dass mir so manch ein "neeeeiiiiin!" oder meinem lieben sitznachbarn ein "achtung!!!" rausrutschte. manchmal auch direkt ins ohr des fahrers. :o)
- "no worries, ma´m / sir!"
- hmmm, richtig...im hinduismus glaubt man wiedergeburt, ne...?!





das kann einem die nerven regelrecht freilegen, wenn man über so lange zeit nie wirklich zur ruhe kommt. *huuuuuuuuuup*
ich habe die erfahrung gemacht, dass einem bei den straßenverhältnissen und dem fahrstil dann auch irgendwann schnuppe ist, welche gottheit man anbetet, um die fahrt heile zu überstehen: shiva, ganesha, krischna, allah oder gott, irgendwer muss bei all den göttern ja schließlich als "verkehrsgott" dafür zuständig sein.

auch als fußgänger hat man es nicht immer leicht. wenn man die straße einer metropole wie z.b. bangalore überqueren will, benötigt man ein gutes gefühl für den richtigen zeitpunkt, sonst ist man weg vom fenster. hupend wird man überholt und wenn der fahrer sich entscheiden müsste, eine heilige kuh oder dich umzunageln, würde er sich mit hoher wahrscheinlichkeit dazu entschließen, dich umzukacheln.

tja. was lässt sich abschließend sagen?

...find ich - mit abstrichen - geil!
dank an meinen liebsten, sri (= hochverehrter) ben, sri michi und die anderen netten leute für diese reise, die ich vermutlich niemals vergessen werde! ich habe ja jetzt schon, nach knapp 1 1/2 wochen bereits wieder schlimmes fernweh...
mit sanftem kopfwackeln frage ich mich, was ich alles noch nicht erwähnte? es wird eine menge sein:
ich bin überwältigt und total geflasht,
*annik*
ps: da wäre ich auch noch gerne dabei gewesen!
6 x dazu abgegebener senf:
At 11:00,
_meine wenigkeit said…
nagut, wenn du nur werder-grün wirst, ist ja alles im grünen bereich. ;o)
freut mich zu hören, dass dir die bilder gefallen!
At 11:08,
Kelvin said…
Kia Ora (Hello) from a blogger down under in New Zealand. You have a really great blog. I cannot understand your language, but I understand & love all your photos. I hope you don't mind, but I have mentioned your blog @ #632 on my blog - 21 21 21., as it is worth sharing.
At 13:47,
bUd uGlY said…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
At 16:27,
bUd uGlY said…
Danke fuer die schoene Zusammenfassung.
Ich kann nur sagen: Es war eines der schoensten Erlebnisse meines Lebens. Und Indien ist definitiv mal den ein oder anderen Besuch wert. Ich hoffe ich kann irgendwann mal wiederkommen.
ild! DK!
mr.taXXXi aka BEN
At 12:43,
Anonym said…
Wow; tolle Fotos, die viel transportieren. Bunt, schrill,laut, meditativ. Man kann die Bilder sogar riechen.
Flofi
At 23:07,
_meine wenigkeit said…
naja, du als jemand, der drei jahre lang in peking lebte, kennt sich damit ja auch aus. ;o)
nee, im ernst jetzt: vieles erinnerte mich auch daran...
die welt ist so schön bunt!
(oh, das erinnert mich an was!)
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